Krieg, Krieg, Krieg, Krise, Krieg, Weltkrieg, Krise, Weltkrise, Rechtsruck, Unterdrü-
Nee, reicht auch mal. Wir haben jede Menge Scheiße in der Welt, so viel, dass einige lieber darin versinken und aufgeben, anstatt positive Gegenentwürfe zu entwickeln. Wir brauchen Utopien heute nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr von ihnen. Also lasst uns hier im Fediverse, das schon selbst ein positiver Gegenentwurf ist, Utopien entwickeln. Lasst uns diskutieren, tüfteln, träumen. Was ist die Zukunft, in der du leben willst, was ist die ferne Zukunft, in der deine Nachkommen leben sollen?
Energie ist nachhaltig, Klimawandel ist ein Problem, dass alle angehen. Konsum ist kein Statussymbol mehr, sondern alle Dinge/Technologien werden danach beurteilt, ob sie der Gemeinschaft Mehrwert bringen. Alles ist Future Proof.
Alle schwere, gefährliche und doofe Arbeiten sind weitestgehend automatisiert. Das Auge liegt auf Schöne und saubere Umgebung, die jeder nutzen kann. Jeder hat mehr Lust und Zeit für Kunst, Kultur, Handwerk und Musik.
Menschen begegnen sich auf Augenhöhe, unabhängig von Geschlecht, Familie und Job. Der ÖPNV ist das beste Fortbewegungsmittel. Er ist sauber, luxuriös und einfach zu benutzen (natürlich kostenlos).
Third places sind für jeden zugänglich und für alle Altersgruppen. Jeder hat ein Hobby und Möglichkeiten es auszuleben und Gemeinschaft zu finden.
Jeder hat ein Zuhause.
Veganes Essen schmeckt jedem und macht den Großteil der Ernährung aus.
Lebenslanges Lernen ist gelebt. Menschen können Unis immer wieder besuchen und sind motiviert Neues zu lernen.
Betreuung und Erziehung von Kindern hat einen viel höheren Stellenwert. Kindergärten und Schulen sind die Aushängeschilder. Hier wird nicht gespart sondern geklotzt.
Gar nicht so schwierig.
Europa ist geeint. Wir haben eine gemeinsame Außenpolitik. Durch gute Zusammenarbeit mit Afrika entwickelt sich dort Demokratie und Wirtschaft. Fluchtgründe verschwinden, durch erneuerbare Energien und dezentrale Netze machen viele Länder einen Sprung nach vorne.
Durch die stringente EU-Außenpolitikund die EU als gutes Vorbild können es sich Länder wie Russland nicht mehr leisten, ihre Bevölkerung zu unterdrücken und andere Länder wie die Ukraine anzugreifen.
In den USA gibt es eine Revolution. Es gibt keine Milliardäre mehr. Amazon, Facebook, Google etc. gehören Kleinanlegern und dem Staat. Trump ist zuerst ein Häftling, dann eine dunkle Erinnerung, irgendwann ein Witz und eines schönen Tages endlich vergessen.
Deutschland führt eine substanzielle Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer ein. Die 4% der Deutschen, die Familien, Adelsclans etc, die seit über 150 Jahren 75% der großen Vermögen in Deutschland halten und die 80% der Vorstandsposten und Aufsichtsratsmandate auf sich vereinen, tragen endlich zur Finanzierung des Staates bei. Dadurch können die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Menschen verdienen wieder anständiges Geld.
Eine Steuerreform für Boden und Immobilien senkt Grundstückspreise für Genossenschaften und Familien. Für Investoren lohnt es sich nur noch, Gebäude zu errichten. Der Betrieb wird auf Genossenschaften übertragen, da man damit kein Geld mehr verdienen kann.
Die Bahn kann durch diese Reformen massiv in ihre Problemzonen investieren. Neben günstigen ICs gibt es einen Boom im Güterverkehr. Durch autonome LKWs und automatisierte Verladeterminals wird es viel einfacher, Sattelzüge und Container auf der Bahn zu transportieren statt auf der Autobahn.
Die Welt geht den Klimawandel konsequent an. Durch die Steuerreform können sich Menschen den Umbau zu klimaneutralen Häusern leisten. Es gibt einen Jobboom bei erneuerbaren Energien.
Durch Automatisierung und Robotik werden viele Jobs überflüssig. Verwaltung geht weitestgehend automatisch. Man spricht dort nur noch mit Menschen, um sich über die Möglichkeiten informieren zu lassen. Die Menschen nutzen diese neue Arbeitswelt, um sich umeinander zu kümmern. Niemand arbeitet mehr als 30 Stunden pro Woche. Eltern von jungen Kindern oder Menschen, die ihre Eltern pflegen, arbeiten sehr viel weniger. Es gibt wichtigeres als Arbeit, das haben jetzt alle kapiert. Aber wenn gearbeitet wird, arbeiten die Leute gerne, weil sie coole Sachen machen. Man ist stolz, dass man die Kanalisation am Laufen hält, Kinder Ausbilder oder KI-Agenten weiterentwickelt, die die langweiligen Jobs machen.
In Schulen wird die Wissensvermittlung individuell gestaltet. Man schaut sich Zuhause oder in modernen Bibliotheken Videos an und lässt sich Dinge von der KI erklären. Im Klassenzimmer macht man zusammen Projekte, in denen man das Gelernte anwendet, das eigene Vorgehen mit anderen vergleicht und aneinander lernt und wächst. Da man nicht mehr für stumpfen Frontalunterricht zusammen eingesperrt ist, reduzieren sich Spannungen zwischen den Schülerinnen und Schülern.
Während es hauptberufliches Lehrpersonal gibt, verbringen Eltern auch viel Zeit mit den Kindern. Sie vermitteln Inhalte aus der Arbeitswelt, unterstützen beim Spracherwerb und kümmern sich mit den Kindern und den Hausmeistern in die Schule. Putzpersonal gibt es nicht, man kümmert sich selbst um das, was die Roboter nicht schaffen.
Unis werden offener. Man macht den Bachelor in Vollzeit. Danach bleibt man lebenslänglich an der Uni. Man kann remote an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen und jederzeit an Prüfungen teilnehmen, um sich Fähigkeiten zertifizieren zu lassen oder an Forschungsprojekten teilzunehmen.
So, 2025 ruft, vielleicht schreibe ich später noch was.
Schön geschrieben! Ich kann eigentlich alles unterschreiben.
Nur das mit der Schule irritiert mich. Warum sollten Eltern sich an der Schule als Hausmeister und Putzpersonal engagieren? Das passiert ja schon ein bischen, aber ich empfinde es als lästig. Da erstreckt sich auch auf Vereine und wo auch immer Kinder so drin sind. Alle wünschen sich, dass auch die Eltern ein bischen mitmachen. Warum? Ich habe andere Interesse als mein Kind.
Mein Vorbild beim Putzen sind japanische Schulen, wo sich die Kids selbst um die Schule kümmern. Ich würde mich gerne mehr in der Schule meiner engagieren. Klar habe ich auch andere Interessen, aber ich finde diese Trennung Schule, Lehrer und Eltern ungünstig. Mehr Vernetzung und Nutzung der Ressourcen der Eltern wäre ein Gewinn. Es muss (oder sollten) ja nicht alle mitmachen.
Eine Welt, in der die Mehrheit nicht desinformiert wird, um sie kontrollieren zu können. Ich glaube, alle Probleme könnten gelöst werden.
Such mal nach Solarpunk. Das trifft vieles recht gut.
Hab da schon eine Community für eröffnet :D
Kannst du was für den Einstieg empfehlen? Was auf YouTube oder ein Webcomic?
z. B. der deutsche Blog solar-punk.org und ein paar englischsprachige Videos https://feddit.org/post/2003503.
Edit: auch die Lese-Community https://feddit.org/c/hopepunk_buchclub
Merci! Eine Community hier ist natürlich perfekt.
Dear Alice und das Manifest.
Das Ministerium für die Zukunft ist ein cli-fi Roman mit Solarpunk-Anteilen, würde ich sagen.Danke!
Eine Welt der flexiblen Selbstverwaltung. Es gibt nachbarschafträte von rund 200 Menschen, die die wichtigsten Entscheidungen für ihr Gebiet treffen. Diese 200 Nachbarn wählen einen Vertreter in den nächsthöheren Rat. Der Vertreter kann jederzeit abgewählt werden, wenn er entgegen der Mehrheitsmeinung seiner Wähler abstimmt.
Höhere Räte bilden Ausschüsse für alle wichtigen Gebiete.
Wenn ein Gebiet so stark anwächst, dass dort deutlich mehr als 200 Menschen Leben, wird das Verwaltungsgebiet angepasst. Es sind also keine Kleinstaaten, sondern Verwaltungseinheiten zur gesellschaftlichen Organisierung.
Betriebe sind demokratisch organisiert und wählen ihre Vorgesetzten, wo Vorgesetzte nötig sind. Die Betriebe werden dabei auch als eigene Verwaltungseinheiten behandelt.
Jeder Mensch ist also mindestens Teil seiner Nachbarschaft, seines Arbeitsplatzes und/oder seiner Bildungseinrichtung und kann hier mitbestimmen. Menschen dürfen auch an Treffen anderer Nachbarschaften teilnehmen.
Lebensmittel und alle anderen Güter sind dekommodifiziert, Geld ist abgeschafft. Lebensmittel werden an alle Menschen kostenlos verteilt. Land wird von den Nachbarschaftsräten verwaltet, leerstehende Wohnungen werden durch Wohnausschüsse oder die Nachbarschaftsräte direkt vergeben. Menschen, die selbst nicht zu den Verteilungsstellen kommen, werden durch Nachbarn oder Ausschussmitglieder versorgt.
Alle Ausschuss- und Ratsmitglieder arbeiten natürlich unbezahlt und ohne besondere Privilegien zu haben, um zu verhindern, dass Karrieristen übernehmen. Ab einer gewissen Ebene von Räten treten Pressesprecher mit Masken auf, um zu verhindern das Mitglieder einen Personenkult aufbauen oder im Privatleben angegriffen werden.
Ich finde deine Selbstverwaltungsidee interessant. Wie würdest du Minderheiten/Minderheitsmeinungen in so einem Konstrukt schützen? Wie könnte man dort eine NIMBY-Einstellung aushebeln?
Ein (etwas banales aber nicht abwegiges) Szenario als Beispiel: Die Nachbarschaft beschließt mehrheitlich, dass der Vorgarten aus wöchentlich gemähtem Rasen bestehen muss. Ich möchte lieber eine verwilderte Blumenwiese haben.
Ich denke das kommt auf die Umstände an. Wenn auf der Wildwiese z.B. eine Pflanze wächst, die die Platten des Gehwegs mit ihren Wurzeln beschädigt, ist das eine andere Situation, als Situationen in denen die Nachbarn einfach nur eine einheitliche Nachbarschaft haben wollen.
Ich würde es denke ich den Nachbarschaften überlassen, diesen Konflikt zu Regeln. Die Nachbarn müssen sich dann halt überlegen, ob sie einen Teil ihrer Nachbarn verärgern und die damit verbundenen Spannungen, die sich auch auf andere Themen übertragen können, riskieren wollen. Du könntest dich z.B. mit anderen Wildwiesenfans und Fans von rein veganem Essen auf Nachbarschaftsfesten verbünden und damit drohen, kein Fleisch mehr anzubieten, wenn die Rasenregelung weiter besteht.
Bei großen Themen oder zu starken Konflikten wäre es auch möglich, das Grundstück das in Nachbarrat A integriert ist in Rat B zu überführen. Damit würde man den Konflikt entschärfen. Dadurch das jeder an allen Nachbarschaftssitzungen und Veranstaltungen teilnehmen kann, wäre das ein reiner Verwaltungsakt, der die Person wahrscheinlich nicht sozial ausgrenzt.
Bei eskalierenden Konflikten kann im Notfall auch noch ein Übergeordneter Rat eingreifen.
United Federation of Planets.
Also lasst uns hier im Fediverse, das schon selbst ein positiver Gegenentwurf ist, Utopien entwickeln. Lasst uns diskutieren, tüfteln, träumen.
Mein nischiges Reden :-) Hab auf https://feddit.org/c/gutesmorgen selbst noch längst nicht alles angerissen, was ich mir in einer Zukunfts-Community thematisch und formal vorstellen kann, aber eine Community und interessanter für andere wird es nur durch…andere.
Ich denke die Wunschliste für Bausteine einer besseren Zukunft füllt sich nach und nach, und ist auch recht kompatibel (Steuergerechtigkeit, echte Verkehrswende, Kreislaufwirtschaft etc.). Die Hoffnung auf einen gewissen Dominoeffekt ist auch noch da, dann könnte es auch relativ schnell gehen.
Da sich auch das schon weit weg anfühlt habe ich sozusagen die Zwischen-Utopie, dass es eine neue Öffnung hin zum Nachdenken über positive Veränderungen geben wird. Dazu gehört der Glaube, dass da ein funktionierendes System entsteht zu dem man beiträgt. Bildlich gesprochen sitzen wir auf einem Trümmerhaufen. Wenn man einen Plan/ ein System erkennt, ist der Ziegel in der Hand Teil des neuen Dachs und nicht Teil des Trümmerhaufens, und er ist auch leichter.
Leider wird die systemische Idee nicht (auch) von oben kommen oder unterstützt werden. Einzelne können ein Ganzes anschaulich machen z.B. durch lokalen künstlerischen Solarpunk, eine Stadtgesellschaft kann sich ganzheitlichere sozial-ökologische Maßstäbe setzen, die ehrlicher und motivierender sind (z.B. in Richtung eines partizipativ gestalteten City Donuts)
Firmen agieren nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie.
Menschen lassen sich nicht von Propaganda und Hass einlullen, sind aber andererseits offen genug, ihrem Gegenüber nicht gleich was Schlechtes zu unterstellen.
Weniger Wettbewerb, mehr Miteinander.
Riesige Macht und riesiger Reichtum verlieren ihr sexy Image und werden als das gesehen, was sie neutral betrachtet sind: schlecht für den Großteil der Menschen.
Edit: ich finde den Thread richtig gut und teile deine Meinung, dass wir dringend mehr positive Utopien brauchen. Viele Entwicklungen beruhen auf Visionen und negative Utopien sind leichter vorstellbar als positive. Dystopien sind derzeit auch ziemlich beliebt in der Popkultur, viele positive Utopien haben ein angestaubtes Image. Deshalb: Wir brauchen mehr moderne positive Utopien, an denen wir uns orientieren können.
Solarpunk. Sowohl inhaltlich sehr ansprechend als auch die Illustrationen darüber wirken sehr schön.
Niemand muss mehr hungern oder auf der Straße schlafen/leben. Konflikte werden mit Worten ausgetragen, nicht mit Waffen oder Blut. Die Klimakrise ist im Griff und Politiker handeln wirklich im Sinne der Masse nicht der wenigen. Niemand wird diskriminiert und jeder hat alle Rechte und Pflichten unabhängig vom Stand, Geschlecht, Sexuelle Orientierung, Herkunft.
Religion existiert nicht mehr.
Kommunismus.
Ganz einfach. Ein weltweiter Kommunismus.
Känguru: “Ich bin Kommunist. Was sind Sie so?”
Marc-Uwe: “Ich bin Anarchist.”
Känguru: “Cool, dann können wir Freunde sein, bis zur Revolution. Danach wird’s natürlich schwierig.”
Darf ich mit Ihnen über unseren
Herrn undErlöser Anarcho-Kommunismus reden? :3
Ich bediene mal diese Nische: Alle benutzen Bogen und es gibt keine Tech-Monopolisten, die einem ihre überteuerten Cloudabos aufzwingen. Manager haben die Grundkonzepte von Informationstechnologie verstanden und überantworten die Entscheidung über den Kauf oder die Entwicklung einer Gruppe von Experten.
Ach ja, die AfD ist verboten und man wählt keine Union, weil man sich nicht von korrupten Opportunisten über den Tisch ziehen lassen will.
@aaaaaaaaargh @Peter_Arbeitslos Was ist “Bogen”?
Ein Sportgerät das Pfeile schiessen kann.
Und eine rhetorische Figur.
Arch, eine Linux-Variante für Fortgeschrittene
*für Erleuchtete
@Teppichbrand Danke nochmal
Arch Linux
@DmMacniel Ach, danke!
Ich würde mich über ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Lösung die sicherstellt, dass jede Person die möchte, privaten Wohnraum haben kann freuen (wie auch immer das aussehen soll, im Grunde müsste man alle enteignen… das Konzept von Grundbesitz ist total wirr für mich… ┐( ∵ )┌ ). Und das dann kombiniert mit einem freien und fairen Zugang zu Bildung (auch hier muss neben einem Platz an der Schule also auch der Lebensunterhalt und ausreichend Zeit für’s Lernen gesichert sein). Für eine echte Utopie müsste das dann halt auch überall so sein… hach…
Aber egal was, wenn wir als Gesellschaft aber auch als einzelne Personen es nicht schaffen toleranter und rücksichtsvoller zu werden, wird’s sowieso nichts… also erst Mal Psychotherapie für alle! Der Rest kommt dann vielleicht von allein?
Bei Grundbesitz bin ich komplett bei dir. Ich habe ein Haus gekauft, aber eigentlich würde ich es in fünf Jahren gerne wieder verkaufen. Sich lebenslänglich an ein Gebäude zu binden ist unfassbar unpraktisch.
Mein Vater war Landwirt, in der Familie werde davor auch nach dem Motto “Liebe vergeht, Hektar besteht” geheiratet. Ein Teil vom Hof ist ein Stück Wald und ich kriege nicht in meinen Kopf wie jemand glauben kann: das ist meins!
Statt enteignen könnte man auch eine Genossenschaft mit denen aufbauen, die ein BGE wollen. Die Gewinnausschüttung der Genossenschaft ist das BGE. Eine politische Mehrheit oder Revolution für BGE zu organisieren dürfte schwieriger sein.
Das ist auch gut für die Psyche, weil eine positive Umgebung geschaffen wird, in der die meisten tolerant sein wollen.
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Krieg, Krieg, Krieg, Krise, Krieg, Weltkrieg, Krise, Weltkrise, Rechtsruck, Unterdrü-
Nee, reicht auch mal. Wir haben jede Menge Scheiße in der Welt, so viel, dass einige lieber darin versinken und aufgeben, anstatt positive Gegenentwürfe zu entwickeln. Wir brauchen Utopien heute nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr von ihnen. Also lasst uns hier im Fediverse, das schon selbst ein positiver Gegenentwurf ist, Utopien entwickeln. Lasst uns diskutieren, tüfteln, träumen. Was ist die Zukunft, in der du leben willst, was ist die ferne Zukunft, in der deine Nachkommen leben sollen?
Ich und die meisten anderen Menschen in einer Handvoll ausgewählter Länder leben bereits in Utopien. Müsste man nur mal weiterreichen.
Unter einer geeinten globalen Regierung verfällt die Welt in eine jahrhundertelange Konsolidierungsphase, in der alle Probleme, die technisch bereits seit Anfang des 19 Jahrhunderts gelöst sind, auch für alle gelöst werden. Im Hintergrund singt Sebastian Krämer “Kann denn die Welt nicht irgendwann mal fertig sein…?”. Solange noch in irgendeiner Ecke der Welt Menschen verhungern, an heilbaren Krankheiten sterben oder kein Dach über dem Kopf haben, gibt es anderswo keine Kapitalerträge, neuen Netflix-Serien, technologische Neuerungen oder sonstiges Wirtschaftswachstum mehr. Das eilt alles nicht, kann man auch im Jahr 2200 weitermachen, wenn Lebenserwartung, Zugang zu Bildung und Einfluss auf das Weltgeschehen für alle Menschen gleich sind, ob sie nun in Zentraleuropa oder in Somalia geboren werden.
Bei mir ist es im Grunde das was Ernest Callenbach in “Ecotopia” beschrieben hat:
Weg von Supranationalitäten hin zu kleineren Gesellschaften mit all ihren Eigenheiten, die Menschen nehmen Umweltschutz ernst und haben das vorrangige Ziel in Gleichgewicht mit der Natur zu leben - sind aber pragmatisch genug auch noch “dreckige” Lösungen zu nutzen bis etwas besseres verfügbar ist (z.B. Diesel betriebene Laster für Forstarbeiten). Autobahnen werden zu Landstraßen reduziert, alle Wege werden per Zug, leichtem Elektrofahrzeug, Fahrrad (die überall kostenlos zur Nutzung herumstehen) oder zu Fuß zurückgelegt. Alle Dinge des täglichen Bedarfs werden lokal hergestellt und so lange wiederverwendet wie irgendwie möglich - und was nicht mehr verwendet werden kann wird recycled. Industrielle Tierzucht gibt es nicht mehr, dafür werden weite Gebiete der Natur überlassen - was es ermöglicht Fleisch per Jagd zu gewinnen.