Krieg, Krieg, Krieg, Krise, Krieg, Weltkrieg, Krise, Weltkrise, Rechtsruck, Unterdrü-
Nee, reicht auch mal. Wir haben jede Menge Scheiße in der Welt, so viel, dass einige lieber darin versinken und aufgeben, anstatt positive Gegenentwürfe zu entwickeln. Wir brauchen Utopien heute nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr von ihnen. Also lasst uns hier im Fediverse, das schon selbst ein positiver Gegenentwurf ist, Utopien entwickeln. Lasst uns diskutieren, tüfteln, träumen. Was ist die Zukunft, in der du leben willst, was ist die ferne Zukunft, in der deine Nachkommen leben sollen?
Gar nicht so schwierig.
Europa ist geeint. Wir haben eine gemeinsame Außenpolitik. Durch gute Zusammenarbeit mit Afrika entwickelt sich dort Demokratie und Wirtschaft. Fluchtgründe verschwinden, durch erneuerbare Energien und dezentrale Netze machen viele Länder einen Sprung nach vorne.
Durch die stringente EU-Außenpolitikund die EU als gutes Vorbild können es sich Länder wie Russland nicht mehr leisten, ihre Bevölkerung zu unterdrücken und andere Länder wie die Ukraine anzugreifen.
In den USA gibt es eine Revolution. Es gibt keine Milliardäre mehr. Amazon, Facebook, Google etc. gehören Kleinanlegern und dem Staat. Trump ist zuerst ein Häftling, dann eine dunkle Erinnerung, irgendwann ein Witz und eines schönen Tages endlich vergessen.
Deutschland führt eine substanzielle Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer ein. Die 4% der Deutschen, die Familien, Adelsclans etc, die seit über 150 Jahren 75% der großen Vermögen in Deutschland halten und die 80% der Vorstandsposten und Aufsichtsratsmandate auf sich vereinen, tragen endlich zur Finanzierung des Staates bei. Dadurch können die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Menschen verdienen wieder anständiges Geld.
Eine Steuerreform für Boden und Immobilien senkt Grundstückspreise für Genossenschaften und Familien. Für Investoren lohnt es sich nur noch, Gebäude zu errichten. Der Betrieb wird auf Genossenschaften übertragen, da man damit kein Geld mehr verdienen kann.
Die Bahn kann durch diese Reformen massiv in ihre Problemzonen investieren. Neben günstigen ICs gibt es einen Boom im Güterverkehr. Durch autonome LKWs und automatisierte Verladeterminals wird es viel einfacher, Sattelzüge und Container auf der Bahn zu transportieren statt auf der Autobahn.
Die Welt geht den Klimawandel konsequent an. Durch die Steuerreform können sich Menschen den Umbau zu klimaneutralen Häusern leisten. Es gibt einen Jobboom bei erneuerbaren Energien.
Durch Automatisierung und Robotik werden viele Jobs überflüssig. Verwaltung geht weitestgehend automatisch. Man spricht dort nur noch mit Menschen, um sich über die Möglichkeiten informieren zu lassen. Die Menschen nutzen diese neue Arbeitswelt, um sich umeinander zu kümmern. Niemand arbeitet mehr als 30 Stunden pro Woche. Eltern von jungen Kindern oder Menschen, die ihre Eltern pflegen, arbeiten sehr viel weniger. Es gibt wichtigeres als Arbeit, das haben jetzt alle kapiert. Aber wenn gearbeitet wird, arbeiten die Leute gerne, weil sie coole Sachen machen. Man ist stolz, dass man die Kanalisation am Laufen hält, Kinder Ausbilder oder KI-Agenten weiterentwickelt, die die langweiligen Jobs machen.
In Schulen wird die Wissensvermittlung individuell gestaltet. Man schaut sich Zuhause oder in modernen Bibliotheken Videos an und lässt sich Dinge von der KI erklären. Im Klassenzimmer macht man zusammen Projekte, in denen man das Gelernte anwendet, das eigene Vorgehen mit anderen vergleicht und aneinander lernt und wächst. Da man nicht mehr für stumpfen Frontalunterricht zusammen eingesperrt ist, reduzieren sich Spannungen zwischen den Schülerinnen und Schülern.
Während es hauptberufliches Lehrpersonal gibt, verbringen Eltern auch viel Zeit mit den Kindern. Sie vermitteln Inhalte aus der Arbeitswelt, unterstützen beim Spracherwerb und kümmern sich mit den Kindern und den Hausmeistern in die Schule. Putzpersonal gibt es nicht, man kümmert sich selbst um das, was die Roboter nicht schaffen.
Unis werden offener. Man macht den Bachelor in Vollzeit. Danach bleibt man lebenslänglich an der Uni. Man kann remote an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen und jederzeit an Prüfungen teilnehmen, um sich Fähigkeiten zertifizieren zu lassen oder an Forschungsprojekten teilzunehmen.
So, 2025 ruft, vielleicht schreibe ich später noch was.
Schön geschrieben! Ich kann eigentlich alles unterschreiben.
Nur das mit der Schule irritiert mich. Warum sollten Eltern sich an der Schule als Hausmeister und Putzpersonal engagieren? Das passiert ja schon ein bischen, aber ich empfinde es als lästig. Da erstreckt sich auch auf Vereine und wo auch immer Kinder so drin sind. Alle wünschen sich, dass auch die Eltern ein bischen mitmachen. Warum? Ich habe andere Interesse als mein Kind.
Mein Vorbild beim Putzen sind japanische Schulen, wo sich die Kids selbst um die Schule kümmern. Ich würde mich gerne mehr in der Schule meiner engagieren. Klar habe ich auch andere Interessen, aber ich finde diese Trennung Schule, Lehrer und Eltern ungünstig. Mehr Vernetzung und Nutzung der Ressourcen der Eltern wäre ein Gewinn. Es muss (oder sollten) ja nicht alle mitmachen.