Ich finde das dieser Artikel noch mal genau aufzeigt wo eigentlich unser Problem ist. Wir kommen einfach nicht mit der “Masse” zurecht. Mit dramatischen Folgen. Trotzdem wird immer darüber geredet, wie böse doch Migranten sind - dabei kriegen die Behörden nur wenig auf die Kette. Aber auch das ist eine Problematik, die schon seit 2015 (und davor) vor sich hergeschoben wird.
Es fehlt an finanziellen Mitteln und Personal - es geht hierbei nicht um fehlenden Willen sich zu integrieren. Der Grundgedanke, warum man so ein Abkommen geschaffen hat, ist gut. Es nutzt aber nichts, wenn man die Sache sich von allein machen lässt. Ein Projekt einer solchen Größenordnung muss entsprechend begleitet werden. Aber das kostet Geld, zumindest in einem kurzen Zeitraum. Auf lange Sicht sind gezahlte Sozialleistungen und auch Straftaten, die auch von unseren heiligen Mitbürger*Innen ausgehen können, wesentlich teurer.
Eine andere Art die Masse zu reduzieren, wären größere Hürden bei der Freizügigkeit.
Wenn ich das so lese
Sie haben keinen Schulabschluss, keinen Ausbildungsabschluss und kaum bis gar keine Sprachkompetenz. Auch die Erwachsenen können häufig nicht lesen und nicht schreiben, noch nicht einmal in ihrer Muttersprache. Wie sollen die auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen?
Muss Deutschland dann ca. 2 Jahrhunderte fehlende Bildung in fremden Ländern aufholen.
Ja richtig. Aber das ist was ich meine. Es wird der Weg geschaffen, aber das Ziel nicht wirklich definiert.
Man muss eben auch die Wurzel lösen, nicht nur Symptome bekämpfen. Die meisten Flüchtlinge kommen schon ohne Sprachkenntnisse hier an - viele davon auch ohne Papiere.
Ich finde das solche Artikel eher einfangen sollten, warum und woran es grundsätzlich scheitert. Möchte die Problematik an den Schulen damit nicht klein reden. Das ist auch ein gesondertes Problem, das halt angefangen werden muss. Das kostet natürlich Geld.
Man muss eben auch die Wurzel lösen, nicht nur Symptome bekämpfen.
Ich glaube, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich bin nicht der Auffassung, dass wir mit deutschen Sozial- und Bildungsetats die schlechten Bildungssysteme und sozialen Verwerfung in anderen europäischen Ländern in Deutschland lösen müssen.
Ich denke es ist ein Unterschied ob hier jemand vor Krieg herflüchtet, der grundsätzlich mal Lesen und Schreiben kann, vielleicht sogar eine Ausbildung hat oder jemand, der schlimmstenfalls null Vorfahren mit Schulabschluss oder Alphabetisierung hat. Anders als bei Einwanderung der Ruhrpolen haben wir für diese Leute hier so garnichts zu tun und es gibt keine humanitäre Notlage die gebietet, dass wir die aufnehmen müssen.
Ich verstehe den Ansatz das man mit den begrenzten Ressourcen nicht als Auffangbecken der EU dienen kann und möchte aber es ist nicht so das wir keinerlei Kapazitäten haben könnten.
Im Prinzip befindet Deutschland sich ja in einer Notlage. Es fehlen Unmengen an Arbeitskräften und gleichzeitig haben wir hier Menschen wo von viele arbeiten wollen aber es nicht dürfen oder können. Wäre die Lösung nicht einfach Aus- & Weiterbildung verfügbar und verpflichtend zu machen?
Das ist so wieder einer dieser Punkte der wieder diese Halbarschigkeit und fast schon schizophrenen Unentschlossenheit aufzeigt.
“Freizügigkeit erlauben aber so schlecht wie möglich umsetzen.”
Und das sehe ich mittlerweile bei soooooooo vielen Dingen in Deutschland es ist wirklich frustrierend. .__.
Ich bin ja komplett für die Freizügigkeit nur eben nicht für Freizügigkeit in den Spzialleostungsbezug hinein. Wenn man sich diese Maschen, über die sich die Bürgermeister von einigen NRW Städten ärgern sieht: eine Person aus der Familie hat einen midi Job, der Rest der Familie sowie die Person stockt dann auf und bekommt Wohngeld.
Ich halte es für nicht verwerflich, dass es eine Anforderungen der Freizügigkeit ist, dass man für seinen eigenen Lebensunterhalt in den seiner wirtschaftlich abhängigen grundsätzlich aufkommen kann.
Das ist ja genau das Problem!
Arbeit ≠ Ausbildung
Jemand wird für eine Midi-Job eingestellt und verdient eher schlecht, erwirtschaftet aber für den Privatunternehmer Gewinn und der Staat fängt die Lücke auf die fürs Überleben notwendig ist. Aber Qualifikationen oder ähnliches wird der Arbeiter bestimmt nicht in seinem Midi-Job erlangen.
Es bringt nichts Menschen einfach nur in “Arbeit” zu bekommen wenn Sie da niemals weiter kommen und gleichzeitig so wenig verdienen das sie davon immer noch nicht leben können. Wir brauchen vernünftige Ausbildungsprogramme die echte Chancen und Integration in den Arbeitsmarkt bieten. Nicht einfach nur “Hauptsache raus aus der Statistik”.
Weil so wie das bisher läuft ist das einfach nur eine verdeckte Subvention für den Billiglohnsektor.
Der Staat verliert verfügbare Steuermittel,der Arbeiter verliert Zeit und Chancen auf eine echte unabhängige Zukunft und der einzige der gewinnt ist der Arbeitgeber des Midi-Jobs.
Du missverstehst aber das System dieser Armutszuwanderung. Da werden Leute angeworben. Einer arbeitet, sechs bekommen komplett Stütze. So war dieses System nie gedacht und das sollten wir abstellen. komplett. Die kommen nicht her mit der Ausblick irgendwann vielleicht dann doch zu arbeiten. Das ist nicht der Pitch, den die Mittelsmänner denen geben.
Richtig. Wir haben aber diese Möglichkeit geöffnet und müssen uns dann darum kümmern. Das Problem ist ja jetzt nun auch Mal da und muss angegangen werden.
Wir können die negative Auswüchse aber auch korrigieren. Zum Beispiel in dem Menschen, die nicht nennenswert lange eingezahlt haben, keinen Anspruch auf Sozialleistungen bekommen.
Treten wir jetzt hier auch nach unten? Das ist doch alles Ablenkung. Wir brauchen Geld für Integration und Bildung. Das holen wir uns erstmal vom oberen Prozent. Die sind bereit alles in den Abgrund zu schieben, nur damit ihre Quartals- und Kontozahlen steigen. Ich weigere mich über eine “Flut” von Menschen zu reden, solange die Herrschenden diese absolute Ungerechtigkeit nicht angehen, sonsern schützen und fördern.
Finest du der Artikel tritt nach unten? Oder was meinst du?
Der Artikel scheint sehr sachlich, geht auch auf Diskriminierung, Hintergründe und Ursachen ein, und warum bisherige Programme nicht greifen. Das kann ich nicht alles nach unten treten sehen.
Sagen wir lieber: Eine Flut von Geld wird ungerecht zu den reichsten abgeführt.
Das Bild mit dem Kind im Mülleimer hätte man zum Framen der Debatte nicht nehmen müssen.
deleted by creator
Erwachsenen können häufig nicht lesen und nicht schreiben, noch nicht einmal in ihrer Muttersprache
Könnte ein Leben ohne Lesefähigkeit auch positive Seiten haben?
https://home.uni-leipzig.de/burr/Historisch/images/Platon_Schrift.htm
Gut. Gehört also habe ich, in der Gegend von Naukratis in Ägypten habe es einen der alten Götter des Landes gegeben, der, dem auch der Vogel heilig ist, den sie Ibis nennen; und der Gott selbst heiße Theuth. Der also habe Zahl und Rechnen entdeckt und Geometrie und Astronomie, ferner Brett- und Würfelspiele, und so denn auch die Buchstaben.
König nun von ganz Ägypten war damals Thamus in der großen Stadt von Oberägypten, die die Griechen das ägyptische Theben nennen; und Thamus nennen sie Ammon. Zu ihm also kam Theuth, führte ihm seine Künste vor und meinte, sie müßten unter den Ägyptern verbreitet werden. Thamus aber fragte nach dem Nutzen einer jeden, und als Theuth ihn erläuterte, kritisierte und lobte er, was immer von diesen Erläuterungen ihm gut oder nicht gut zu sein schien. Da nun soll Thamus zu Theuth für jede einzelne Kunst vieles zum Lob und zum Tadel gesagt haben, was durchzugehen zu lang würde.
Als er aber bei den Buchstaben war, sagte Theuth: “Dies ist, mein König, ein Lehrgegenstand, der die Ägypter klüger machen und ihr Gedächtnis verbessern wird. Denn meine Erfindung ist ein Mittel für Gedächtnis und Wissen.” Doch der König antwortete: "Theuth, du Meister der Künste: einer hat die Fähigkeit, die Produkte der Kunst herzustellen, ein anderer aber kann beurteilen, in welchem Maße sie Schaden bringen und Nutzen für die, die damit umgehen sollen. Und jetzt hast du, weil du der Vater bist der Buchstaben, aus Zuneigung das Gegenteil von dem gesagt, was ihre Wirkung ist. Denn diese Erfindung wird in den Seelen derer, die sie erlernen, Vergeßlichkeit bewirken, weil sie ihr Gedächtnis nicht mehr üben; denn im Vertrauen auf Geschriebenes lassen sie sich von außen erinnern durch fremde Zeichen, nicht von innen heraus durch sich selbst. Also hast du ein Mittel nicht für das Gedächtnis, sondern eines für die Erinnerung gefunden.
Was aber das Wissen angeht, so verschaffst du den Schülern nur den Schein davon, nicht wirkliches Wissen. Denn da sie durch deine Erfindung vieles hören ohne mündliche Unterweisung, werden sie sich einbilden, vieles zu verstehen, wo sie doch gewöhnlich nichts verstehen, und der Umgang mit ihnen ist schwierig, da sie überzeugt sind, klug zu sein, es aber nicht sind." -
Der Text hat noch weitere Argumente.
Wer an Schrift glaubt, kann hoffentlich auch ein Argument aufschreiben statt nur runterzuwählen.
Wer an Schrift glaubt,
Ich glaube an Absätze zur Lesbarkeit. :)
Ist halt ein Absatz im Original. Es ist auch nur ein Gedankengang. Die weiteren Schlussfolgerungen, in eigenen Absätzen, gibts auf der verlinkten Seite.
Aber stimmt schon, zur Lesbarkeit sollte ich es anpassen.
Das ist ein lustiges Argument (upvote dafür) aber die Vorteile der Schrift sind halt so überwältigend dass selbst eine verminderte Gedächtnisleistung dagegen unbedeutend ist.
Schrift ermöglicht nicht nur den Wissenstransport durch die Zeit, sondern auch durch den Raum. Durch Schrift wird es möglich, zu wissen, was jemand ganz weit weg sagt und denkt, und das ist so viel wert. Denn dadurch kann globale Kohärenz geschaffen werden, große Reiche existieren, und weltweite Verständigung existieren. Und das prägt die Welt so sehr, dass man sogar die Geschichte der Menschheit mit der Geschichte der Schrift gleichsetzt (also ich zumindest neige dazu). Denn alle großen Reiche, die Erinnernswertes hinterlassen haben, nutzten die Schrift als ihren wesentlichen Kulturträger dazu.
Danke. Persönlich bin ich auch für Schrift, sehe Analphabetismus aber nicht als Integrationshürde.
Die Geschichte der Schrift kann auch ein Zwischenschritt sein. Wozu Schrift, wenn es Videotelefonie gibt?
Wenn es um die Integration verschiedener Kulturen in eine gemeinsame Wirtschaft geht, dann sollte die Frage sein, was Menschen können und nicht, was sie nicht können. Es gibt genug Berufe, für die man nicht lesen können muss.
Das Problem des mangelnden Schulabschlusses ist wahrscheinlich mehr die fehlende Disziplinierung als die fehlende Fähigkeit zu lesen.
Für welchen Beruf muss man nicht lesen können?
Alles, was im Mittelalter ohne Lesen ging, geht auch jetzt ohne Lesen.
Nachtwächter? Aber im Ernst: mir ist nichts eingefallen und ich habe deshalb die ki gefragt. Die sagt im Prinzip: Hilfstätigkeiten. Man muss doch immer irgendwann eine Anweisung, Anleitung, Aufmaß oder Rechnung lesen oder nicht? Ich lasse mich gerne überzeugen.
Umso tragischer für die, die Schwierigkeiten damit haben.
Das kann alles das Handy vorlesen. Wenn man will, kann man den Analphabeten Hindernisse in den Weg legen, man muss es aber nicht.
TL;DR
Dafür hab ich extra den letzten Absatz kursiv gemacht.
Um das zu wissen, müsste ich es ja lesen
Kursiv lässt sich auch beim draufschauen entdecken.
Aber wie erfasse ich den Inhalt des kursiven Absatzes “ohne Lesefähigkeit”?