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Nee, reicht auch mal. Wir haben jede Menge Scheiße in der Welt, so viel, dass einige lieber darin versinken und aufgeben, anstatt positive Gegenentwürfe zu entwickeln. Wir brauchen Utopien heute nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr von ihnen. Also lasst uns hier im Fediverse, das schon selbst ein positiver Gegenentwurf ist, Utopien entwickeln. Lasst uns diskutieren, tüfteln, träumen. Was ist die Zukunft, in der du leben willst, was ist die ferne Zukunft, in der deine Nachkommen leben sollen?

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    3 days ago

    Die Überwindung von Nationalstaaten und Aufbau kooperativer dezentraler Herrschaftsformen vereint in einer gemeinsamen Moral auf Basis der Religion Abrahams.

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        2 days ago

        Es gibt aus meiner Sicht keine bessere Quelle von Moral als Gott. Es ist nicht objektivierbar, warum wir eine grundlegende Moralvorstellung haben, warum wir intuitiv wissen, was falsch und was richtig ist, ohne es als Teil unseres Wesens zu sehen, dass uns durch die Schöpfung mitgegeben wurde.

        Letztlich bleibt jede “philosophische” Diskussion über Moral subjektiv. Unter vermeintlicher neuer Rationalität und von Gott befreiter Philosophie entstanden mörderische Kolonialimperien und nationalistischen Bewegungen in Europa, die schließlich im Dritten Reich ihren Höhepunkt fanden.

        Von Kantscher Rassenlehre über die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus bis hin zu Heidegger, der sich mit Begeisterung dem NS-Regime andiente und die Nazis zum Wegbereiter neuer Götter erklärte, sehen wir dafür Beispiele.

        So zogen schließlich auch die Verfasser des deutschen Grundgesetzes den Schluss, dass die Anerkennung Gottes als moralische Authorität notwendig ist, um eine Wiederholung dieser Verbrechen zu verhindern

        https://de.wikipedia.org/wiki/Präambel_des_Grundgesetzes_für_die_Bundesrepublik_Deutschland#Gottesbezug

        Historisch gesehen ist der Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes ein Novum in der deutschen Verfassungsgeschichte. Weder die Paulskirchenverfassung von 1849 noch die Weimarer Verfassung von 1919 enthielten in Präambel oder Text einen Gottesbezug. Die Aufnahme der „Verantwortung des Volkes vor Gott“ – und somit vor einer weiteren Autorität als der des eigenen Volkes allein – wird in der Regel durch die kurz zuvor erfolgten Wirren im „Dritten Reich“ (Zeit des Nationalsozialismus) erklärt. Dieser sogenannten Verantwortungsklausel wird in der heutigen Verfassungswirklichkeit kaum unmittelbare rechtliche Relevanz zugesprochen. Diejenigen Stimmen der Wissenschaft, die für ein Mindestmaß an Rechtsrelevanz plädierten, sind in der Minderheit geblieben.

        Wohin sich unsere weitesgehend gottlose Gesellschaft entwickelt, macht mir größte Sorgen. Insb. wenn man sich die Parteien anschaut, die sich als “christlich” bezeichnen und nun zu Fragen wie dem Recht auf Asyl aggressiv gegen Theologen vorgehen, sollte einem Angst und Bange werden, welche Konsequenzen aus der neuen “Revolte gegen Gott” in Deutschland entstehen werden.

        • belastend@lemmy.dbzer0.com
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          2 days ago

          Saleh, ich schätze deine Meinung bei sehr vielen Themen. Hier schießt du komplett daneben.

          Grausamkeit ist nichts, wofür man Gottlosigkeit braucht, das sollten uns Jahrtausende von Religionskriegen gezeigt haben. Und noch heute sind die beschissensten Staaten der Welt Gottesstaaten oder berufen sich auf Religion.

          Und das Kolonialsystem als “Gottbefreit” zu sehen, ist nichts als Geschichtsverfälschung. Die Westmächte haben die Welt als ihr gottgegebenes Recht gesehen und die Unterwerfung anderer, ungläubiger Völker als von Gott vorherbestimmt. Missionare haben eine zentrale Rolle in der Kolonialen Erschließung Afrikas und Südamerikas gehabt und vor dem “wissenschaftlich” motivierten Rassismus gab es einen religiös motivierten Rassismus. In den USA wurde daraus ein unheiliger Mischmasch gemacht, der sich in der Konföderation Bahn gebrochen hat.

          Die Präsenz eines Gottes in einer Gesellschaft hindert uns nicht an massiver Gewalt, sie gibt uns nur noch eine weitere Rechtfertigung.

          • Saleh@feddit.org
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            2 days ago

            Und das Kolonialsystem als “Gottbefreit” zu sehen, ist nichts als Geschichtsverfälschung. Die Westmächte haben die Welt als ihr gottgegebenes Recht gesehen und die Unterwerfung anderer, ungläubiger Völker als von Gott vorherbestimmt. Missionare haben eine zentrale Rolle in der Kolonialen Erschließung Afrikas und Südamerikas gehabt und vor dem “wissenschaftlich” motivierten Rassismus gab es einen religiös motivierten Rassismus.

            Diese Verdrehung kommt aus meiner Sicht gerade daher, dass es an Gottesfurcht fehlt. Die Torah und Quran sind ziemlich eindeutig in ihrer Ablehnung von Rassismus.

            3.Mose 19,34

            Wie ein Einheimischer soll euch der Fremde gelten, der bei euch lebt. Und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid selbst Fremde gewesen im Land Ägypten. Ich bin der HERR, euer Gott.

            Quran 49:13 (Übersetzung der Bedeutung)

            O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig.

            • belastend@lemmy.dbzer0.com
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              2 days ago

              Das ist doch gerade das Problem an Gott und Religion. Du sagst, Moral ohne Gott ist subjektiv. Ich sage, Gott ist subjektiv. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin mir sehr sicher, dass du nicht jeden Vers im Quran befolgst (zumindest hoffe ich das). Deine Auslegung des Islams ist eine subjektive Entscheidung, genauso wie deine Entscheidung dem Quran überhaupt zu befolgen eine subjektive Entscheidung ist. Genauso, wie man den Quran als Menschenfreundlich interpretieren kann, kann man ihn eben auch als unterdrückerisches Machtwerkzeug gegenüber den Ungläubigen auslegen (gleiches gilt für jede andere abrahamitische Religion genauso).

              Gottesfurcht hatten auch diese Menschen, die den Kolonialismus exportiert haben. Sie haben nur eben einen Gott gefürchtet, der die Abwesenheit beim Gottesdienst oder “Unzucht” hart bestraft, die Unterwerfung anderer Völker aber eben nicht.

              Mich stört auch diese “No true Scotsman” Mentalität. Ich könnte auch daher kommen und sagen, dass der Kantsche Rassismus durch seinen kategorischen Imperativ eindeutig widerlegt wird und dass deshalb der nur wirklich Gottlos ist, der eben rein und ethisch handelt. Und allen anderen mangelt es an moralischem Verstand.

        • Petersson@feddit.orgOP
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          2 days ago

          Guck dir doch mal die religiösen Gesellschaften an. Selbst der Hinduismus in Indien schafft es, Auswüchse wie das Verbot der Evolutionslehre und des Satzes des Pythagoras hervorzubringen.

          Und davon, was im alten Testament alles drinsteht, brauche ich gar nicht erst anfangen. Todestrafe, Folter, Unterdrückung von Frauen, Homosexuellen, … Auf der Gedankenwelt von Menschen der vorletzten Jahrtausende eine Moral aufzubauen, ist eine sehr schlechte Idee.

          • Saleh@feddit.org
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            2 days ago

            Die zehn Gebote sind da eigentlich sehr explizit. Das es Umstände gibt, die Gewalt rechtfertigen, steht auch in keiner “modernen” Gesellschaft in Frage.

            Ansonsten hat sich die Religion Abrahams seitdem auch deutlich fortentwickelt, mit der Bibel (wobei keine “echte Bibel” aus der Zeit von Jesus heute bekannt ist, sondern nur die von den Kirchen zusammengetragenen Text) und schließlich dem Quran.

            • Petersson@feddit.orgOP
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              2 days ago

              Ok, mit Cherry Picking krieg ich es hin, aus allem eine gute Idee zu machen. Warum gelten denn die 10 Gebote, aber die tausenden Stellen, an der die Bibel gegen die Menschenrechte verstößt, sind egal? Die “Umstände”, die abrahamsche Gewalt rechtfertigen, sind übrigens Dinge wie Homosexualität.

              • Saleh@feddit.org
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                2 days ago

                Die zehn Gebote wäre im Fall des alten Testaments die “Verfassung” in deren Kontext die weiteren Gesetze zu interpretieren sind. Damit bedarf es bei der Anwendung eines Gesamtverständnisses und einer Abwägung. Das unterscheidet sich erstmal nicht so stark von unserem heutigen Rechtssystem.

                Ein wesentlicher Unterschied ist, dass man Gott nicht entkommen kann und Gott nicht bestechlich ist. Wer Angst vor den göttlichen Konsequenzen von Sünden hat, wird versuchen diese nicht zu begehen. Wer säkular meint er ist schlauer als die Strafverfolgung oder mächtig genug, kann dagegen Gesetze brechen, wie er lustig ist und da Moral ohne Gott individuell ist, dies auch jederzeit vor sich selbst rechtfertigen.

                • Petersson@feddit.orgOP
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                  2 days ago

                  Aber deine Verfassung widerspricht deinen Gesetzen fundamental, so fundamental, dass die beiden nicht gleichzeitig existieren können, z.B. das 6. Gebot neben “Homosexuelle müssen getötet werden”. Außerdem bringt der Glauben an einen tatsächlichen Gott ja sehr viel mehr nur Erfurcht (also auch Hierarchien) mit, er widerspricht auch der modernen Wissenschaft, der Glaube an ihn (allein dass Gott männlich ist zeugt schon vom patriachalen Gedankengut, auf dem die Religionen fußen) wäre also ein Rückschritt. Und noch dazu kann jeder Mensch mit einem Blick in die Geschichte sehen, dass Religion immer vorallem für Kontrolle und Machterhalt benutzt wurde. Ein Gottesstaat widerspricht allen Werten, die die Menschheit in den letzten Jahrhunderten errungen hat und mancherorts noch immer erringen bzw. wiedererringen muss.

                  • Saleh@feddit.org
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                    2 days ago

                    Ein Gottesstaat

                    Wie ich am Anfang sagte, geht es gerade um die Überwindung von Staaten. Diese Überwindung sollte aber gerade nicht in einer “Mad-Max” Anarchie enden.

                    Bzgl. Hierarchie sehe ich es genau anders herum. Als gläubiger Mensch ist man zuvordererst Gott verpflichtet. Damit muss ein menschlicher Herrscher daran gemessen werden, ob seine Herrschaft im Einklang oder im Widerspruch zu Gottes Geboten steht. Im ersteren Fall hat er oder sie eine natürliche Autorität, was für mich auch mit Anarchismus im Einklang steht. Bringen sie dagegen Unrecht und Verderben, muss man ihnen nicht gehorchen.

                    Bzgl. Wissenschaft sehe ich keinen Widerspruch. Kein seriöser Wissenschaftlicher wird behaupten es gäbe wissenschaftliche Beweise gegen Gott.

                    Gott ist weder für Juden noch für Muslime männlich. Menschliche Geschlechterkonzepte ergeben in Bezug auf Gott auch keinen Sinn. Das dritte Gebot umfasst neben dem Herstellen von Götzen auch ebenjene Zuschreibungen zu unterlassen. Im Islam wird es auch abgelehnt, Gott ein Geschlecht zuzuschreiben. Damit kommen wir zu dem Problem, dass die neuen Testamente sehr viel “liberaler” darin sind, was als Text aufgenommen wurde und was nicht. Bzgl. der Todesstrafe für homosexuelle Handlungen ist die Torah explizit, da stimme ich dir zu. Im Islam sind sexuelle Handlungen außerhalb der Ehe grundsätzlich Sünden. Sofern einvernehmlich, wird unterschieden, ob diese öffentlich begangen werden, oder im Verborgenen. Daher braucht es vier Zeugen, die einen solchen Akt persönlich gesehen haben, damit ein menschliches Gericht eine Strafe verhängen darf. Bleibt die Sünde verborgen, muss sie natürlich vor Gott verantwortet werden, worüber jedoch nur Gott richtet. Ansonsten darf man grundsätzlich nicht annehmen, dass ein Mensch eine bestimmte Sünde begehen würde, sofern man nicht Zeuge davon wird, oder es davon eindeutige Beweise gibt.

                    Ein Gottesstaat widerspricht allen Werten, die die Menschheit in den letzten Jahrhunderten errungen hat und mancherorts noch immer erringen bzw. wiedererringen muss.

                    Werte wie Nationalismus, Imperialismus, Rassismus, Antisemitismus, Vernichtungskriege, Turbokapitalismus und Umweltzerstörung? Die vermeintliche Aufklärung hat Gewalt und Zerstörung in einem Ausmaß hervorgebracht, dass alles bis dahin bekannte in den Schatten stellt. Selbst der Pharaoh ließ zumindest die Frauen des Volkes Moses leben, wo die Völkermorde der Neuzeit insb. auch Frauen zum Ziel der Vernichtung erklärten.