

Das ist doch gerade das Problem an Gott und Religion. Du sagst, Moral ohne Gott ist subjektiv. Ich sage, Gott ist subjektiv. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin mir sehr sicher, dass du nicht jeden Vers im Quran befolgst (zumindest hoffe ich das). Deine Auslegung des Islams ist eine subjektive Entscheidung, genauso wie deine Entscheidung dem Quran überhaupt zu befolgen eine subjektive Entscheidung ist. Genauso, wie man den Quran als Menschenfreundlich interpretieren kann, kann man ihn eben auch als unterdrückerisches Machtwerkzeug gegenüber den Ungläubigen auslegen (gleiches gilt für jede andere abrahamitische Religion genauso).
Gottesfurcht hatten auch diese Menschen, die den Kolonialismus exportiert haben. Sie haben nur eben einen Gott gefürchtet, der die Abwesenheit beim Gottesdienst oder “Unzucht” hart bestraft, die Unterwerfung anderer Völker aber eben nicht.
Mich stört auch diese “No true Scotsman” Mentalität. Ich könnte auch daher kommen und sagen, dass der Kantsche Rassismus durch seinen kategorischen Imperativ eindeutig widerlegt wird und dass deshalb der nur wirklich Gottlos ist, der eben rein und ethisch handelt. Und allen anderen mangelt es an moralischem Verstand.
Der Gott in der Torah hat die Vernichtung aller Mitglieder der sieben Kanaanitischen Stämme befohlen. Vernichtungskriege sind also keine Erfindung der Neuzeit.
Und es tut mir leid, selbst wenn eine Religion so gnädig ist, dass man immerhin vier Zeugen braucht, damit man mich wegen Sex außerhalb der Ehe verurteilen kann, dann verurteilt sie mich immer noch wegen Sex außerhalb der Ehe.