Er wohne in Berlin in derselben Straße wie Pistorius und fahre “morgens immer mit dem E-Scooter zum Bundestag”, erzählte Laschet in einem Podcast der Funke Mediengruppe. Das habe dann zu einem “Riesenaufruhr im Ministerium” geführt, weil die Polizei sich beschwert habe.
Die Beamten hätten in Pistorius’ Ministerium angerufen, um zu sagen: “Der Minister kann nicht mit dem E-Scooter durch die Gegend fahren - und es war gar nicht er, sondern ich”, sagte Laschet. So etwas passiere ihm “ständig”, fügte der frühere Unions-Kanzlerkandidat hinzu. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz habe ein Soldat vor dem Aufzug zu ihm gesagt “Guten Morgen, Herr Minister”. Er habe entgegnet: “Ich bin nicht Ihr Minister.”
Oder mehr Witze in unangebrachten Situationen erzählen.
Das ist eine normale menschliche Reaktion, denn Humor ist sehr starkes Copium.
Im Rahmen der Flutkatastrophe hat der Laschet andere Dinge getan, die problematisch waren, aber irgendwo in der Ecke, im Glauben unbeobachtet zu sein, zur Ablenkung ein paar Witze reißen ist nicht das Problem. Auch nicht wenn die Presse (die übrigens selbst bei Katastrophen gerne ein Problem ist) das so will.
Sehe ich nicht so. Als Politiker (insbesondere als Kanzlerkandidat) hast du sowas in einer solchen Situation in der Öffentlichkeit komplett zu unterlassen.
Natürlich ist das menschlich, und auch Politiker dürfen und sollten auch mal Witze reißen. Aber in der Situation suchen die Menschen Führung und erwarten, dass du einen kühlen Kopf behälst.
Das Verhalten war, neben den anderen Verfehlungen, völlig zurecht dann der Sargnagel für seine Kandidatur.
Die menschliche Verfehlung war, dass er in diesem frühen Stadium der Katastrophe für billigen Medienrummel dorthin gefahren ist und mit seiner Medien-Entourage die Hilfe behindert hat. Das tun leider fast alle Politiker und alle Medien. Letztes Jahr nach den Unwettern in Spanien wurden die dortigen Politiker beim vermeintlich medienwirksamen Gummistiefel-Ortstermin nicht zu Unrecht von Anwohnern mit Schlamm beworfen. Das sollte man hier auch mal einführen.
Die Leute, die tatsächlich Hilfe geleistet haben, haben währenddessen wahrscheinlich (sicher weiß ich das nur von ein paar, die ich persönlich kenne) wesentlich mehr und wesentlich schlimmere Witze gerissen, als der Laschet sich überhaupt ausdenken kann. Das hilft nämlich durchaus dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn dafür braucht man (emotionalen) Abstand von einer Situation.
Fand den “Nur weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik” Spruch auch wesentlich verwerflicher zum Beispiel. Nichtsdestotrotz würde ich einen Laschet jederzeit einem Merz als Kanzler vorziehen.
Kann mich jetzt nicht konkret an diese Aussage erinnern, aber um deren Verwerflichkeit zu bewerten, müsste ich den genauen Zeitpunkt und Kontext kennen.
Da ging es um die Frage ob das jetzt zu mehr klimaschützender Politik führen würde:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/armin-laschet-nach-unwetter-katastrophe-das-klima-gewaehrt-keinen-aufschub-a-8e454cca-3d1c-4d1b-b676-5bb62dda6e06
In dem Zusammenhang ist das in der Tat verwerflich. kann mich auch tatsächlich auch doch noch dunkel daran erinnern. Danke für den Link.
Ja, da is wohl einem PR Fritzen aufgefallen, dass das nicht der Unions Linie entspricht
Sicherlich. Der große Unterschied ist aber, dass die nicht Kanzler werden wollten. Stattdessen haben sie tatsächlich geholfen, und brauchten das ggf als Copium. Laschet dagegen war, wie du schon sagst, nur für die Presse da, hatte sich nichtmal dafür im Griff.
Er wäre mir jedenfalls deutlich lieber, als ein Friedrich Merz, der wahrscheinlich nicht mal zu einer menschlichen Reaktion fähig ist, aber dafür die Presse im Griff hat.