In Zeiten extremer Meinungspolarisierung ist es Bürgerpflicht alles zutun, um aus seinen Meinungssilos auszubrechen und den Versuch zu starten eine ganzheitlichere Meinungsbildung zu gewährleisten.
Warum? Wer sich in Echokammern zurückzieht leistet einer verdummten, unfairen, undifferenzierten Gesellschaft Vorschub. Anstatt nach Wahrheit und einer sinnvollen Erklärung zu streben, steht dann die Verleumdung eben dieser im Vordergrund. Wer nicht bereit ist andere Meinungen respektvoll zu hören, wer nicht bereit ist seine Meinung ggf. zu ändern bereitet denen einen Weg an die Macht, denen Wahrheit nichts bedeutet.
In einer Echokammer zu verharren macht einen persönlich arm und auch die Gesellschaft.
Bei mir gibts auch Auslöser. Zum Beispiel dafür, dass ich in Voyager dieses Stichwort neben deinen Namen gesetzt habe (nb: mit Fragezeichen), um mich daran zu erinnern, dich nicht hochzuwählen:
Und das sind letztlich eine latent rechte und eine eindeutig rechte, menschenfeindliche Sichtweise. Wenn “sich umfassend informieren” heißt, dass man erst mal die Humanität an der Garderobe abgibt und sich dann Anti-Ausländer-Krams gibt, der dafür geschrieben ist, dir Schlechtigkeit beizubringen und oftmals nicht nur Spin sondern auch falsche/fehlinterpretierte Zahlen reinzuballern, bin ich nicht dabei.
Hm okay, schade, dass du das so siehst und wir nicht einfach allgemein über Echokammern reden können. Ich weiß nicht wie du darauf kommst, dass man durch das Lesen von verschiedenartig ausgeprägten Quellen seine Humanität verliert, aber vielleicht verwechselst du das genau mit dem Thema: Wenn man sich nur einseitig informiert, dann stimme ich dir zu, kann das passieren.
Bist du eventuell Teil des Problems, das ich hier ansprechen wollte? Ich versuche mit jedem über alles zu sprechen. Habe ich mal kontroverse Meinungen? Jo. Lass ich mich von guten Argumenten überzeugen? Absolut. Habe ich ne Abneigung gegen Menschen mit anderer Meinung? Nein, ich bin tolerant.
Du hingegen machst dir nen Label und sagst: „Ah stopp, mit dem rede ich nicht, weil mir die Meinung nicht passt. Am besten benutze ich gleich nen Nazi-Label, dann gibts richtig Hate von allen. An einer offenen Diskussion bin ich nicht interessiert, weil dann müsste ich ja meine eigenen Vorstellungen hinterfragen“.
Uncool, engstirnig und irgendwie im broader sense auch undemokratisch.
Eine Diskussion ist auch immer eine Chance, für beide Seiten.
Ich stimme dir aber zu, dass es Leute gibt, da ist diskutieren irgendwann sinnlos.
Ich glaube aber nicht, dass ich dir jemals den Eindruck vermittelt habe? Vielleicht war ich ja auch frustriert von dir ;)
Das Label ist eigentlich privat und ich bin Voyager ein bisschen böse, dass offenbar eines der letzten App-Updates meine Labels gelöscht hat. Oh well.
Ich weiß aber, dass mir eine ungute Tendenz in deinen Kommentaren in einem der Threads von dreamless_day aufgefallen ist.
Die Polarisierung von Echokammern ist nicht ohne Kontext. Wenn du speziell rechte und “linke” (eigentlich in diesem Fall eher zentristische) Echokammern ansprichst, ist der Kontext relevant.
Weil Propaganda eine Wirkung entfaltet. Das als Ausnahme zu machen, ist das eine Sache, aber sich routinemäßig Gift zu verabreichen ist nicht gesund. Das macht kaputt, vor allem, wenn man das auch noch tut, um “andere Blickpunkte zu erfahren”. Blickwinkel, die oft mit eigentlichen Grundwerten unserer Gesellschaft nichts zu tun haben.
Liberale Demokratie ist kein Selbstzweck. Das System soll möglichst dafür sorgen, dass wir alle gut und gerecht leben. Wir sollen uns selbst in einem Rahmen, der andere Individuen möglichst wenig beschränkt, verwirklichen können. Wenn man das in Frage stellt, braucht es auch keine Demokratie. Dann leben wir halt scheiße.
Rechte (und viele selbst ernannte “Konservative”) verraten alle diese Werte. In der Tendenz geht es darum, die Systemkosten zu steigern zugunsten Einzelne:r Profiteurys, unter Inkaufnahme der Vernichtung der restlichen Gesellschaft. Die Tendenz ist bei CxU und FDP schwächer, bei der Afd stärker, aber sie ist überall auf der rechten Seite da. Solche Politik ist überflüssig für mich, denn ich bin Teil der 90% dieser Gesellschaft, die, in der Tendenz, vernichtet würden. Und der gesellschafts- und demokratiezersetzende Einfluss rechter Politik lässt sich auf jeder Ebene festmachen, ob es nun ein Baubürgysmeisty ist, der aufgrund einer menschenverachtenden Pro-Auto-Ideologie die Implementierung von Tempo 30 und Superblocks stoppt oder ob es um die ideologiegetriebene Förderung von in jeder Hinsicht teuren Gas/Öl-Importen geht oder um die ideologiegetriebene Vorverurteilung von Menschen mit der falschen Hautfarbe oder dem falschen Bart.
Für mich ist das ein plausibler Grund, rechte Hetzmedien wie die Junge Freiheit oder Ni-us möglichst gar nicht zu lesen, auch wenn in Ausnahmefällen auch etwas Wahres drin stehen sollte, was sonst nirgendwo steht.
Nein. Ich habe nur eine Diskussion mit dir gelesen.
Danke, dass du nochmal differenziert antwortest.
Also, ob dein Label theoretisch mal privat war, ist ja seit dem Zeitpunkt, da du es absichtlich öffentlich gemacht hast egal. Es ist ab dem Moment eine Framing-Technik. Und ich unterstelle dir genug Intelligenz, dass du es ebenso absichtlich benutzt hast.
Ist jetzt auch grundsätzlich okay, nur hätte ich mir jetzt zumindest einen Link zu einem Post oder Zitate erhofft, die deinen Claim untermauern. Letzteres ist einfach wichtig, „extraordinary claims…“ und so.
Ich finde dein Beispiel mit dem Gift ganz interessant. Ich glaube durch die starken Echokammern (und ich habe wirklich jahrelang z.b. fast nur Spiegel Online konsumiert und kann dir anekdotisch sagen: Das ist kein zentristisches Medium) sowohl links als auch rechts, muss man sich eventuell einer gewissen Dosis Gift aussetzen, um ein Stück der Wahrheit zu erhalten. Leider. Ist mir auch nicht lieb. Hier braucht es einfach Medienkonpetenz, damit die Dosis nicht zu hoch gewählt wird.
Bzgl der Demokratie stimme ich dir persönlich zu. Ich möchte eine gute, gerechte Gesellschaft. Ob es Selbstzweck der Demokratie ist diese Gesellschaft herzustellen glaube ich indes nicht. Der Zweck der Demokratie ist es Mehrheitsverhältnisse zu respektieren und aus sich heraus Selbsterhaltung zu gewährleisten, sprich Antidemokratisches zu bekämpfen. Das muss in der Definition nicht notwendigerweise ein gutes Leben beinhalten. Letzteres wäre Teil der Politik die man eben wählt, da dies ja auch viele Menschen etwas unterschiedlich definieren.
Das Problem ist natürlich, dass es Möchte gibt, die irgendwann antidemokratisch agieren könnten, darüber hat man als Wähler dann wenig Einfluss. Hier hilft Gewaltenteilung und Föderalismus.
Die rechte Politik die du beschreibst ist aus meiner Sicht eher neoliberalistisch, hyper-kapitalistisch und lobbyistisch. Das ist (theoretisch) etwas anderes als Rechte oder konservative Politik.
Was soll ich dazu sagen? Ja, ich habe es absichtlich als Screenshot reingehauen. Klar.
Ich wollte keine Dissertation schreiben.
Was genau soll es denn sonst sein? Falls du jetzt irgendwie “links” oder “linksradikal” oder sonst was sagen willst – wohl eher nicht.
Nein. Es ist einfach nicht das Gleiche.
Wozu genau sollen wir uns denn dieses komplizierte, teure und träge System leisten, wenn es kein Ziel wäre, unser aller Lebensverhältnisse zu verbessern? Die amerikanische Verfassung enthält sogar pursuit of happiness als eines ihrer expliziten Ziele.
Demokratie hat wahnsinnig viele Nachteile und harmoniert nicht unbedingt damit, wie unsere Hirne funktionieren. Wenn es egal wäre, ob das System positive Ergebnisse für die Gesellschaft erzeugt, warum dann nicht einfach eine Autokratie? Das ist viel leichter zu verstehen als diese ganzen Abstimmungs- und Mehrheitsfindungsprozesse.
Ist diese theoretische rechte Politik aktuell mit uns im Raum? Und was genau würde sie anders machen als die praktische rechte Politik, die wir aktuell sehen?