Feministinnen laufen Sturm gegen das Puppenbordell Cybrothe, weil es angeblich Gewaltphantantasien erlaubt. Der Inhaber fühlt sich missverstanden.

  • gajustempus@feddit.org
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    7 days ago

    jein

    Es gibt nun einmal Menschen, die gewisse charakterliche Stärken und Schwächen haben. Und manchmal gibt es eben für gewisse Dinge Trigger.

    Während einer Therapie lernt man dann entweder, diese Trigger zu vermeiden oder eben “gute” Ventile dafür zu finden.

    “Vermeiden” geht in gewissen Bereichen halt nur bedingt. Bei Alkohol ist es simpel, ihn zu vermeiden. Wenn jemand Blondinen auf den Tod nicht ausstehen kann, ist der ÖPNV dagegen schon schwer. Hier hilft dann eben, einen “Ersatz” zu finden, der akzeptabel ist.

    Wenn man nun also gewisse, negative Emotionen an einem Punkt herauslässt, der KEINEM schadet, ist es haargenau das: Es ist therapiert.

    Verschwinden lassen - das geht quasi nicht. Und entweder man gibt Leuten die Möglichkeit, es ungefährlich zu kanalisieren, oder wir stigmatisieren es und sperren die Leute weg.

    • 9blb@feddit.org
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      6 days ago

      Während einer Therapie […]

      Der Punkt ist doch, dass hier keine professionelle Therapie stattfindet. Im Gegenteil: statt sich Hilfe zu suchen, können Menschen ihre Fantasien eben einfach unkommentiert an Puppen auslassen

      Wenn ich, um beim Beispiel zu bleiben, ein Problem mit Blondinen habe, dann ist es natürlich besser, wenn ich 2x die Woche eine Puppe schlage statt einen Menschen. Und natürlich kann das ein Teil einer professionellen Therapie sein. Es kann sie, in meinen Augen, aber nicht ersetzen.

      Wenn für den Zutritt in das entsprechende Bordell auch eine psychologische Begleitung notwendig wäre, dann würden sich wohl deutlich weniger Leute daran stören. Es ist aber eben kein Therapieangebot, sondern ein Geschäftsmodell.

      • gajustempus@feddit.org
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        6 days ago

        dich stört also, dass außer dem Betreiber nicht noch ein weiterer dran mitverdient, derjenige, der eine Neigung an sich selbst bemerkt, sich nicht monate- und jahrelang in Wartelisten für etwas, was gesellschaftlich eh schon hochgradig stigmatisiert ist, in der Hoffnung, an genau den richtigen Arzt zu kommen die Beine in den Bauch steht und dann am Ende vielleicht entweder hohe Dosen Psychopharmaka oder andere Medikamente in den Körper gedrückt, auf Listen eingetragen oder - wenn er VIEL Glück hat - dann doch genau so ein Angebot unterbreitet bekommt?

        Hab ich das richtig wiedergegeben oder habe ich was vergessen?

        • 9blb@feddit.org
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          6 days ago

          Dass unser Gesundheitssystem für den Arsch ist, ändert doch nichts an der grundlegenden Frage, wie man den Betrieb eines solchen Geschäftes auf ethischer Ebene bewertet.

          Die Leute um die es hier geht brauchen Hilfe, und die bekommen sie nunmal vom Therapeuten und nicht im Puppen-Bordell. Wenn du Probleme hast und dir der Besuch dort hilft, dann viel Erfolg. Trotzdem gilt es, die systemischen Probleme zu lösen, die überhaupt erst zu dieser Situation führen. Mehr Puppen-Bordells sind da in meinen Augen keine Lösung.

          Ich kanns auch ganz provokant probieren: KI-generierte Kinderpornografie hat bestimmt einen therapeutischen Nutzen und ist allemal besser als echte Opfer. Trotzdem gehört das nicht in den freien Handel.

          • the_wiz@feddit.org
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            6 days ago

            Die Leute um die es hier geht brauchen Hilfe

            Warum? Warum muss man immer versuchen Menschen in eine normgerechte Form zu quetschen und kann nicht einfach akzeptieren, dass es eben Menschen gibt die ein bisschen bekloppt sind… und die beklopptheit eben ein integraler Teil des Charakters dieser Menschen ist?

            • 9blb@feddit.org
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              6 days ago

              Vielleicht verstehe ich irgendetwas falsch oder wir reden alle aneinander vorbei, aber hier geht es doch um Männer, die sich gewalttätig an Frauen vergehen, oder nicht?

              • the_wiz@feddit.org
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                6 days ago

                Es geht hier um Männer die evtl. merkwürdige Phantasien haben und diese an Puppen ausleben. Wenn jemand gewalttätig gegen Lebewesen wird ist es notwendig einzuschreiten, bei Puppen? Eher nicht.

                • 9blb@feddit.org
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                  6 days ago

                  In den Kommentaren, auf die ich geantwortet habe, ging es explizit um Gewalt und darum, dass solche Puppen ja auch als Ventil für dieselbe völlig normal seien. Mit irgendwelchen Kinks hat das IMO wenig zu tun.

                  Wie gesagt, wahrscheinlich reden wir alle aneinander vorbei.

                  • the_wiz@feddit.org
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                    6 days ago

                    Wenn die Puppen ein Ventil für solche Aggressionen sind - ist doch ok!?

                    Ich meine, ich denke auch bei jedem 2. oder 3. Supermarktbesuch darüber nach die ganzen anderen Eiweißklumpen die mir zu sehr auf die Pelle rücken mit diversen Gartengeräten zu zerlegen… aber ich habe andere Ventile dafür…