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Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.

    • Bathamster@feddit.org
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      1 day ago

      Atheismus leugnet die Möglichkeit göttlicher Existenzen und Agnostiker*innen schleißen diese nicht prinzipiell aus, glauben aber auch nicht an eine Religion.

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        1 day ago

        Nein, das ist so nicht korrekt. Atheismus lehnt den Glauben an Götter aus Mangel an Beweisen ab, während Agnostizismus weder die Existenz noch die Nichtexistenz von Göttern für nachweisbar hält.

        • zqps@sh.itjust.works
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          1 day ago

          Beides eigentlich nicht ganz richtig. Theismus und Gnostizismus sind jeweils eigene Skalen. D.h. es gibt gnostische und agnostische Atheisten, und genauso gnostische und agnostische Theisten.

      • pantherina@feddit.org
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        1 day ago

        Okay, dann verstehe ich gar nix mehr.

        Es gibt atheistische Christen zB., eigentlich soll man sich kein Bild von Gott machen, es also auch nicht als singuläre Entität vorstellen usw, also atheist sein.

        • barsoap@lemm.ee
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          1 day ago

          Zumindest in der gängigen Interpretation des Gebots geht es um Götzenbilder, also Statuen usw. die man anbetet. Das zieht sich durch alle abrahamitischen Religionen, vgl. “Er hat Jehovah gesagt” und auch die Muslime haben so ihre Probleme mit Bildern. Keine von den Traditionen hat allerdings etwas gegen abstrakte Beschreibungen wie “allmàchtig”, “allgütig”, “allliebend”, usw.

          Worauf du hinaus willst ist theologischer Nonkognitivismus der oft dem Atheismus zugeschrieben wird, aber gerade in den mystischeren Religionen bzw. Strömungen durchaus verankert ist. Nahe dran sind Ignostizisten, (sehr) platt gesagt “Kann alles sein ist mir aber egal”, und um bei Platt zu bleiben Agnostizismus ist “kann alles sein, weiß nicht, kann mich nicht entscheiden”, Nonkognitivismus “Die Frage macht genauso wenig Sinn wie eure Antworten, das ist alles nicht wissbar”.

          Und noch mal der Genauigkeit wegen: “Es gibt keinen Gott” ist nicht mit Nonkognitivismus kompatibel. “Existiert nicht” ist ein Bild das du von Gott hast. Um zu verstehen warum geh’ in einen Zen-Tempel und lass dich trollen.

          • pantherina@feddit.org
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            23 hours ago

            Mario Götze

            Was intellektuelleres kann ich dazu leider gerade nicht antworten, danke für die Infos