Arbeit, Arbeit, Arbeit: Der Koalitionsvertrag zeigt, wie radikal sich der Diskurs über unsere Arbeitswelt verändert hat. Über die Viertagewoche redet niemand mehr.

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  • gandalf_der_12te@discuss.tchncs.de
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    3 days ago

    Zum Thema “die Löhne sinken, also müssen die Menschen mehr arbeiten”.

    Der Arbeitsmarkt ist ein Markt, d.h. er wird reguliert von Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage nach Arbeitskraft sinkt, dann sinken die Preise (Löhne). Das geschieht gerade.

    Wenn aber die Nachfrage nach Arbeitskraft sinkt, dann sei es ja paradox, deswegen mehr zu arbeiten. Natürlich sei es dagegen, weniger zu arbeiten. Also, Bedingungsloses Grundeinkommen jetzt! Muss auch nicht 100% des Lohns ersetzen. Es könnte schon ein guter Anfang sein, nur 200€/(Person * Monat) auszuzahlen. Dann könnten die Leute 90% der jetzigen Arbeitszeit arbeiten bei 90% des Lohns oder so.


    Daneben könnte man auch ganz extreme Beispiele als Gedankenexperiment betrachten: Was ist, wenn der Arbeitsmarkt gar nicht mehr funktioniert? Z.b. als es Anfang des 20. Jhdts. zu Massenarbeitslosigkeiten gekommen ist. Bei den damaligen Löhnen hätte man mehr als 168 Wochenstunden arbeiten müssen, um einen akzeptablen Lohn zusammenzusammeln, das geht offenbar nicht. Was sollen die Leute in der Situation machen? Es braucht ein Bedingungsloses Grundeinkommen, und sei es nur als Vorsehung für solche Fälle. Damals haben die Leute das Problem angegangen indem sie die Wirtschaft “stimuliert haben” indem sie Rüstungsgüter und Waffen produziert haben, das kann aber offenbar keine gesunde Antwort auf eine wirtschaftliche Flaute sein.