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  • Der Hofreiter war schlecht informiert was der wirkliche Standpunkt der Linke ist, und das ganze Argument das Putin nur auf Stärke reagiert und ansonsten ein irrationaler Akteur ist lässt sich so nicht halten. Das ist so ziemlich das rhetorische Gegenstück zur Wagenknechtschen Putin Verharmlosung, und hat mit realistischer internationaler Politik nix zu tun. Und der Rest war einfach nicht gut argumentiert, konnte man wenig Sinnvolles von mitnehmen außer dem Standardkram der Grünen Position die ja schon länger bekannt ist.

    Edit: ah du meinst die Experten? Der Ökonom hat im Grunde nur Platitüden von wegen Investitionen in innovative Technik usw. von sich gegeben, und der Typ von der Bundeswehrakademie hat sehr unsauber mit den Zahlen gearbeitet, US und Europäische Fähigkeiten vermischt, Französische Fähigkeiten komplett ausgeblendet, und vor allem ein Gutachten eines Rüstungslobby Instituts als “Goldstandard” bezeichnet das ich mir gestern selber angesehen habe und das von bewusst manipulierten Statistiken nur so strotzt.



  • Da wir die maximale Lemmy Theadtiefe erreicht haben, mein längerer und vermutlich letzter Kommentar hier:

    Du beleidigst die ukrainischen Streitkräfte wenn du impliziert die wären nicht in der Lage gewesen den anfänglichen Angriff etwas entgegen zu setzen. Das ist genau die westliche Arroganz die sich auch durch alle Verhandlungen vor dem Krieg gezogen hat.

    Das mit den westlichen Waffenlieferungen wurde erst notwenig als der Westen die Ukraine zu einem Strategiewechsel überredet hat (dem Selensky nur zugestimmt hat um sein politisches Überleben zu sichern). Bei dem Strategiewechsel ging es darum statt Verteidigung in der Tiefe (was zu Kriegsverbrechen als Gegenreaktion führt, siehe Butscha, aber auch Afghanistan und Irak), die Russen in einen Stellungskrieg zu verzetteln der es ihnen fast unmöglich macht aus ihrer “Spezialoperation” ohne Gesichtsverlust raus zu kommen (also kein “Mission Accomplished” wie Bush Jr. das beim verlorenen Irakkrieg machen konnte).

    Diese Strategie macht einen gewissen Sinn für die westlichen Staaten die vom Angriff Russlands auf dem falschen Fuß erwischt wurden, ist aber mittelfristig ehr schlecht für die Ukraine. Die ursprüngliche Strategie der Ukrainer hätte vermutlich recht bald zu einem Verhandlungsfrieden mit mildem Gebietsverlust geführt (und Neuwahlen die Selensky hochhaus verloren hätte).

    Das Problem dabei wäre gewesen das die gesellschaftlichen Vortschritte nach dem Maidan (und vermutlich auch der EU Beitritt) verloren gewesen wären, und die Gefahr für andere Staaten in einer ähnlichen Situation nicht gebannt gewesen wäre.

    Daher will der Westen Russland beschäftigen (zum großen Teil auf Kosten der Ukrainer) bis man entweder einen Regimewechsel in Moskau herbeigeführt hat oder notfalls genug Zeit hatte das Baltikum usw. besser zu verteidigen.

    Ersteres ist aber nicht eingetreten, im gegenteil, Putin hat so zu sagen ein double down gemacht (als alter KGB Agent kennt der sich mit solchen “wer blinkt zuerst” Spielen aus), und die zunehmenden internen Streitigkeiten im Westen machen die Strategie immer schwieriger durchzuhalten.

    Die Frage ist was nun… und die Vorschläge der Linke sind da deutlich Realpolitischer als die ganzen gequälten Durchhalteparolen der restlichen Parteien.