Behände betritt der 99-jährige Leon Weintraub die Bühne der Essener Lichtburg. Aus seiner Wahlheimat Schweden ist der Auschwitz-Überlebende in den größten Kinosaal Deutschland gereist. Gemeinsam mit der FUNKE- Verlegerin Julia Becker und weiteren Mitstreitern möchte er an diesem Abend eindringlich warnen: Vor einem erstarkenden Populismus, Hetze und Überheblichkeit, die vor allem im Internet immer mehr Zuspruch finden. Mit „tiefer Trauer“ blicke er auf die wachsenden politischen Extreme, die sich 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erneut in Europa breitmachen. „Es ist für mich unbegreiflich“, sagt er, „wie der Holocaust – ein Ereignis, das wie kein anderes zuvor in der Geschichte der Menschheit in Worten, Bildern und Filmen dokumentiert wurde – derart in Vergessenheit geraten und von einigen Extremisten sogar geleugnet werden kann.“
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