Gynäkologe Joachim Volz fordert eine sachliche Debatte über Schwangerschaftsabbrüche. Er ist geschockt über die Hetzkampagne gegen Brosius-Gersdorf.
Gynäkologe Joachim Volz fordert eine sachliche Debatte über Schwangerschaftsabbrüche. Er ist geschockt über die Hetzkampagne gegen Brosius-Gersdorf.
Im engeren Wortsinn heißt “kontrovers” ja nur, dass darüber gestritten wird, nicht dass es eine ausgewogene Meinungsverteilung oder gute Argumente für beide Seiten gibt. Wenn Merz selbst laut genug schreit ist das ja gewissermaßen schon erfüllt…
Oder man betrachtet nicht die Bevölkerung, sondern den Ethikrat, in dem zu einem nicht geringen Teil Theologen vertreten sind.
Keine Ahnung, was Pfaffen dazu qualifizieren soll, in Ethikräten zu sitzen, die Organisationen, denen sie angehören, fallen ja regelmäßig durch nicht sonderlich ethisches Verhalten auf.
Das ist eine Folge der leider unvollständigen Säkularisierung in Deutschland, die den Kirchen Mitsprache und Entscheidungsgewalt in staatlichen bzw. gesellschaftlichen Belangen (Erziehung (Kindergärten, Schulen), Religionsunterricht, ÖRR, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, …) garantiert.
Was qualifiziert denn aus deiner Sicht, in einem Ethik-Rat zu sitzen?
Geisteswissenschaftler ohne kirchliche Prägung bzw. kirchlichem Beschäftigungsverhältnis sind neben Vertretern anderer Wissenschaftsbereiche auch Teil des Gremiums.
Womit hoffentlich ein breites Spektrum an Perspektiven zu Ethik abgedeckt wird.
Was passiert, wenn man Ethik und Philosophie zwangssäkularisiert hat man beispielsweise an der Vereinnahmung Nietzsches durch die Nazis gesehen.
Es gibt ja glücklicherweise noch andere Philosophen als Nietzsche. Wenn man von staatlicher Seite derart in die wissenschaftsfreiheit (in den Hochschulen) eingreift, dass ohnehin nur Vertreter einer einizigen philosophischen Strömung vertreten sind, kann man sich einen Ethikrat, der sich maßgeblich aus Professoren an ebendiesen Hochschulen zusammensetzt, als solches auch gleich sparen.